Banner 2 neu

Die Fahrt in Nelly’s Hölle.

So begann das neue Leben von unserer Nelly. Sie wurde aus einem Verschlag in einem polnischen Tierheim befreit und hätte die nächsten vier Wochen wohl nicht überlebt. Fast Verhungert und voller Läuse hatte sie sich dort hinter einem Verschlag verkrochen. Anja, eine Tierschützerin aus Worms, hat sie dort hervorgezogen und mit nach Deutschland gebracht. Mit Nelly nahm sie noch eine kleine Mischlinghündin mit die an dreifacher Staupe erkrankt war. Sie hieß Lilly und musste tagelang am Tropf hängen. Aber auch sie hat überlebt und durfte bei Anja bleiben.
Ich wollte unbedingt wissen wo Nelly von den Tierschützern gefunden worden war. Wollte mal sehen wo Nelly herkam und dort mal etwas für die armen Kreaturen tun  Also nahm ich die Gelegenheit war und fuhr im Oktober 2006 mit den Leuten und 2 voll gepackten Transportern mit Futter,  Medikamenten, Wolldecken und 2 Hundehütten, und 6 Hundebetten die ich außer einer Hütte auch selbst gebaut hab , zu dem Tierheim nach Polen. Auf dem Weg durch Polen haben wir auch noch viele Hunde versorgt die dort nur an Ketten gehalten werden und oft noch nicht mal eine Hütte haben. Im Winter graben sie sich ein Loch in die Erde und erfrieren zum Teil einfach. Im Tierheim angekommen haben wir erstmal die 300 Hunde gefüttert die dort unter schlimmen Umständen hinwegetierten. Wenn sie Glück haben bekommen sie 3mal in der Woche eine Art Graupensuppe zu fressen oder verschimmeltes altes Brot. Unter einer Plastikplane entdeckten wir 8 todkranke Hundewelpen. Sie wurden von Berliner Tierschützer, bei denen wir auf der Hinfahrt übernachtet haben, sofort  nach Berlin in einer Tierklinik gebracht wo sie Nachts um 2 Uhr von einer Tierärztin versorgt wurden. Wie viele überlebt haben weis ich leider nicht. Die Hundebetten sind dort in der Krankenstation gekommen, wo die schwer kranken Hunde einfach auf dem nackten Fliesenboden liegen mussten. Hundefutter wurde zum Teil auf einem  Bauernhof gelagert weil es sonst von den Beschäftigten im Tierheim verkauft wurde. Die Berliner Tierschützer fahren wöchentlich das Tierheim jetzt an und versorgen so gut sie können die Hunde mit Futter und Medikamente. Wir selbst haben noch zusätzlich 28 Hunde mit nach Deutschland genommen und einige noch nachgeholt. Viele haben bleibende Schäden, aber sie dürfen Leben und sind alle in gute Hände vermittelt worden. Das war eine Action die mich geprägt hat und die man nicht vergessen kann. Samstags um 6 Uhr in der frühe sind wir von Berlin nach Polen gestartet und Sonntags um 20 Uhr waren die Hunde alle erstmal gut auf Pflegestellen untergebracht. Alles ohne Schlaf und ca 2000 Km Autofahrt. Aber es hat sich gelohnt und ich habe viele nette Menschen kennen gelernt. Das schönste Erlebnis auf der Fahrt war: Ich hatte eine Hütte für einen Kettenhund gebaut, der ohne jeglichen Schutz auf einem Hof lebte. Die Kinder von der Familie hatten immer die Tierschützer bei ihrer Arbeit beobachtet, und so wohl schon gelernt das Hunde auch Gefühle haben. Sie hatten dem Hund eine Hütte gebaut! So lernen die Leute ganz Langsam das Hunde auch Lebewesen sind und ich konnte die Hütte dem Tierheim überlassen.

Hier aus dem Elend stammt also unsere Nelly. Kaum zu Glauben das sie ein so herzensguter Hund geworden ist. Immer gut drauf und voller Elan. Diese Fahrt und unsere Nelly haben mein Leben irgendwie verändert.

Blume17